Greenlander 4 Kids – Teil 2

Hallo Zusammen,
beim Arbeiten am “Greenlander 4 Kids” habe ich mich auf ein paar Webseiten umgesehen und viele Vergleiche angestellt. “Vorlage” für mein neues Design war und ist ja der Anas Acuta in seiner “Ur” Version als Speerholzboot. Auf der Homepage von Bryan Hansel war der Link zu der Seite vom UK Seakayak Guide Book zu finden. Duncan Winnings zeigt darin einen “Stammbaum” von über 18 aus dem Anas Acuta abgeleiteten Booten auf. Spannend ist zu sehen, wie Nahe sich schlussendlich die berühmten Boote wie “Nordkapp” oder “Pintail” oder eben das “Anas Acuta” sind. Auch neuere Würfe wie das “eXcite” von Aled William (ex Rockpool jetzt Tidrace) haben ihre Wurzeln auf diesem besagten Stammbaum – würde ich zumindest sagen. Die ganzen Diskussionen in den Foren die den selben “Genpool” miteinander vergleichen sind in meinen Augen quatsch. Da müsste schon jemand wie ein Designer, der selber excelent Kajak fährt die Boote fahren und miteinander vergleichen.

Auf Freya Hoffmeisters Homepage bin ich auf einen Rockpool Prototypen gestossen, der zwar in “Glass” gebaut ist aber mir die Lösung für mein aktuelles “Cockpit-Problem” gezeigt hat und 1:1 auch in Sperrholz zu realisieren wäre.

Ich werde das Cockpitsüll wie bei einem SOF auf einem Masik abstützen, der dann auch die Grenzen für die Decksplanke neben dem Cockpit definiert. Die Planke wird wie im Boot oben aus einem Stück sein und auch das Vor- und Achterdeck werde ich “platt” ausführen. Hinter dem Cockpit werde ich wohl noch ein Gegenlager für die “Stützräder/schwimmer” vorsehen. Meine Tochter wünscht sich die Dinger – schliesslich gibt es die ja auch am Fahrrad/Velo.

Wie schrieb Bryan Hansel doch so schön? Können so viele Leute irren? Oder haben die Alten auf Grönland der Nachwelt hier einen sehr guten Wurf für ein Seekajak hinterlassen? Einzig das Skalieren auf Kindermasse und das Manipulieren in Sachen Stabilität sind, was den Rumpf angeht, von mir. Das Deck und die Ausstattung sind natürlich 100% von mir.

Meine Hoffnung, das Boot mit NX7 (Highend CAD von meinem Arbeitgeber Siemens PLM) zu bearbeiten sind im Moment etwas gedäpft, das die Freeship “Export” Routinen keine vernünftigen IGES oder 3D DXF Files rausschreiben. Die Qualität ist da irgendwie nicht so ganz kompatibel mit dem was ein MCAD System erwartet. Auch die Produkte der “Mitbewerber” tun sich schwer. Ein Versuch mit STL Daten aus Delftship heraus nach NX7 zu gehen, hat funktioniert.

Greenlander 4 Kids - Visualisierung in NX7 (SPLM)

 Dabei zeigen sich aber Probleme mit dem Cockpit. Offenbar ist die Definition von Freeship/Delftship in Sachen Deck, Decksdurchbrüchen etc. nicht so trivial.

Greenlander 4 Kids - Problemzone Cockpit

Man kann recht deutlich erkennen, dass die Form des Sülls, so wie sie gezeigt wurde, sicher nicht dem “Design Intent” entspricht. Offenbar gibt es Grenzen mit der Stätigkeit von Kurven und Flächen. Ein Knick lässt sich da nicht definieren. Wahrscheinlich macht das den Highend CAD Systemen probleme so einen “Mist” abzubilden.

Vielleicht schmeisse ich den ganze Quark an Deck auch weg und mach das ganze neu in NX7. Mal schauen.

So long für heute Nacht wünscht,
Axel

P.S. Ohrenschmerzen sind nicht gut zum schlafen…